Amerikalinie Langwedel – Uelzen

15.11.2024,

BahnDie Stadt Soltau informiert über den Stand des Ausbaus der Amerikalinie: 

Die Bahnstrecke Uelzen-Langwedel ist eine überwiegend eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke, welche die Lüneburger Heide in ostwestlicher Richtung erschließt. Die Strecke soll für den Güterverkehr besonders als Anschluss zum Jade-Weser-Port elektrifiziert und ausgebaut werden. 

Die einzelnen Projektbestandteile des Gesamtprojekts Hamburg/Bremen – Hannover waren Stand 2016 als „ABS/NBS Hamburg – Hannover, ABS Langwedel – Uelzen, Rotenburg – Verden – Minden/Wunstorf, Bremerhaven – Bremen – Langwedel (Optimiertes Alpha-E mit Bremen)“ in einem gemeinsamen Projektbündel laut Bundesschienenwegeausbaugesetz (BSWAG) zusammengefasst. 

Durch die Novelle des BSWAG Ende 2023 ergeben sich Neuerungen:

  1. Die „ABS/NBS Hannover – Hamburg“ ist alleinstehend im Projektbündel 2 des Bedarfsplan Schiene als Anlage zum BSWAG aufgegangen. 
  2. Die übrigen o.g. Projektbestandteile sind in dem Projektbündel 3 zusammen mit anderen Vorhaben aufgegangen. 
  3. Der Begriff „Optimiertes Alpha-E mit Bremen“ entfällt 

Die technische Vorplanung zur Ausbaustrecke Langwedel – Uelzen wird zeitnah beendet; derzeit wird die Qualitätssicherung durchgeführt. Die Strecke soll elektrifiziert sowie die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h angehoben werden. Es entstehen auf der Strecke 8 Kreuzungsbahnhöfe (z.B. ein Kreuzungsbahnhof im Stadtgebiet Soltau) sowie ein Begegnungsabschnitt mit einer Länge von 7 km (im Bereich Kirchlinteln). Unter anderem soll die Strecke mit DSTW und ETCS ausgerüstet werden. 
Die Vorplanungen insgesamt sollen zeitnah beendet werden, daraufhin folgt die Parlamentarische Befassung. Zur Vorplanung gehören jedoch die Kernforderungen der betroffenen Kommunen an der Strecke, die nunmehr zunächst erarbeitet werden müssen (Bedingungen der Region). 

Für die Parlamentarischen Befassung können daher die Kommunen Kernforderungen über das gesetzliche Maß hinaus sammeln und formulieren. Die Kernforderungen sollten im direktem Zusammenhang zur Maßnahme stehen, um eine realistische Chance auf die Umsetzung zu haben. Dazu fließt die Beschreibung der DB Infra GO der gesetzlichen Vorzugsvariante mit ein. Erst wenn die Kernforderungen der betroffenen Kommunen abgestimmt und beschlossen sind, kann eine Beschlussfassung im Deutschen Bundestag eingeleitet werden. Die Unterlagen gehen gemeinsam zum Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die wiederrum einen Bericht für Bundestag aufsetzen. Der Bundestag entscheidet, sodann über die Umsetzung und Finanzierung der gesetzlichen Vorzugsvariante und der Kernforderungen der Kommunen. 

Die Deutsch Bahn InfraGo AG hat mit den Kommunen erste Gespräche geführt und die vorliegenden Planungsgrundlagen dargestellt und erörtert. Grundlage waren die den Kommunen seit Anfang August 2024 vorgelegten Lagepläne sowie die entsprechenden Lärmkarten. Diese Unterlagen wurden nunmehr auch auf der Internetseite der Deutschen Bahn hochgeladen:

https://www.hamburg-bremen-hannover.de/home.html

In Soltau werden vom Ausbau der Amerikalinie mehr als 3.000 Bürger:innen betroffen sein. Nach dem Ausbau der Strecke werden nach den aktuellen Prognosezahlen (Verkehrsprognose 2030) ca. 71 Züge in 24 Stunden auf der Strecke fahren (35 Güterzüge, 36 Schienenpersonennahverkehr sofern 1-h-Takt umgesetzt wird). Ein großer Anteil der Güterverkehre wird dabei auch nachts (22 Uhr – 6 Uhr) unterwegs sein, so dass entsprechende Lärmschutzmaßnahmen zu planen sind. 

Die Deutsche Bahn plant dabei aktuell nur den gesetzlichen Lärmschutz ein (aktive Maßnahmen = Lärmschutzwände; passive Maßnahmen = Lärmschutzfenster). Alle Forderungen darüber hinaus sind als Kernforderungen der betroffenen Kommunen zu definieren. Die Stadt Soltau setzt sich für Ihre Bürgerinnen und Bürger ein und möchte daher einen deutlich höheren Lärmschutz einfordern. Die Bedingungen der Region aus dem Abschlussdokument des Dialogforums Schiene Nord aus November 2015 sind dabei Grundlage. Die gesetzlichen und übergesetzlichen Lärmschutzmaßnahmen wurden durch verschiedene Beteiligungsformate mit den Betroffenen erörtert. Die zahlreichen Anregungen und Forderungen aus diesen Beteiligungen wurden durch die Stadt Soltau bewertet und flossen mit in die Erstellung des Entwurfes für die Bedingungen der Stadt Soltau zum Projekt Ausbau der DB-Strecke Langwedel-Uelzen ein. Dieser Entwurf ist nunmehr erstellt und soll im September 2025 vom Rat der Stadt Soltau beschlossen werden. Im Anschluss wird dieser Entwurf der Deutschen Bahn zur Kostenermittlung übersendet. Den Entwurf und die Möglichkeit zur Abgabe eines Feedbacks finden Sie auf der Beteiligungsplattform Mitmachen.Soltau.de/Amerikalinie.

Nach Abschluss des Beteiligungsprojektes finden Sie den finalen Entwurf auf dieser Seite!

Fragen und Anregungen können Sie uns gerne via E-Mail an amerikalinie@stadt-soltau.de mitteilen.