Im Rahmen der Theaterreihe 24/25 in der Aula des Gymnasiums präsentieren die Stadt Soltau und die Konzertdirektion Landgraf am 8. Februar das Schauspiel HEXENJAGD von Arthur Miller.
Inhalt:
Für den Zustand pubertierender Mädchen, die nach einem nächtlichen Tanz im Wald sonderbar reagieren, gibt es im puritanischen Salem des 17. Jahrhunderts nur eine Erklärung: Teufelswerk. Man ruft den bekannten Hexenspezialisten Pastor Hale zu Hilfe. Bei den von ihm geleiteten Verhören geben die Mädchen als Ausrede an, verführt und verhext worden zu sein. Sie merken schnell, dass sie der Strafe entgehen können, wenn sie andere der Teufelsbuhlerei beschuldigen. Und so denunzieren sie munter drauf los, bezichtigen unliebsame Gemeindemitglieder und genießen ihre neu gefundene Macht. Eine Hexenjagd beginnt. Als dann aber die junge Abigail vor dem von Richter Danforth eigens einberufenem Hexengericht die Frau des Bauern John Proctor der Hexerei anklagt, hat sie eine Grenze überschritten. Bis allerdings klar ist, dass sich hinter Wahn und Massendenunziation nur eigennützige Ziele verbergen, werden einige Unschuldige hingerichtet…
Mit seiner außergewöhnlichen Bühnenwirkung und den messerscharfen Charakterporträts bis in die kleinste Nebenfigur hinein, ist Millers Stück „Hexenjagd“ auch heute noch ein Lehrstück über jegliche Art von Massenhysterie und politisch bzw. religiös motivierte Wahnvorstellungen. In „The Crucible“ (zu Deutsch ‚Schmelztiegel’, im übertragenen Sinne auch svw. ‚Feuerprobe’) führt Miller exemplarisch vor, wie leicht ein demokratisches System durch Intoleranz, Ignoranz und Fanatismus mit den Mitteln seiner eigenen Ordnungs- und Rechtsdisziplin ausgehebelt werden kann. Zu Recht gehört „Hexenjagd“ immer noch zu den erfolgreichsten und meistgespielten Dramen des Autors.
Tickets:
Der Ticketverkauf wird von der Soltau-Touristik organisiert.
Termin: 8. Februar 2025, 19:30 Uhr
Ort: Aula Gymnasium Soltau
Pressestimmen:
Inszenierung kommt gut an
Die im Herbst 2018 aufgelegte Inszenierung kommt dabei erschreckend aktuell daher. Unter der Regie von Alexander Kuchinka zeichnen Ralf Grobel, Alexandra Nesici, Hannah Prasse, Ines Reinhard, Carsten Klemm, Wolfgang Seidenberg, Iris Boss, Maya Kenda, Christian Meyer und der Regisseur selbst ein düsteres Sittengemälde voller Abgründe. LAHR Jürgen Haberer, Lahrer Zeitung, 26.1.2023
Ergreifende Inszenierung
Die Theatermacher weisen ausdrücklich auf die aktuellen Bezüge hin, die derzeit in Ländern wie der Türkei, Ungarn oder Polen durch Diskriminierung, Verfolgung, Unterdrückung Andersdenkender oder Fehlen von Rechtsstaatlichkeit offen zutage treten. Regisseur Volkmar Kamm ist es gelungen, mit einem hochkarätigen Ensemble die „tödliche Spirale aus Denunziation, kollektiver Angst und unbesonnener Rechtsprechung“ (Angela Obst) sichtbar werden zu lassen. (…) In aufwühlenden Szenen weckten die Schauspieler atemlose Spannung, die durch dramatische Bühnenmusik (Alexander Kuchinka) noch unterstrichen wurde. (…) Die starke Besetzung der Rollen, die hohe Sprachkultur und die präzise Figurengestaltung fesselten das Publikum von der ersten Minute an. IBBENBÜREN Brigitte Striehn, Ibbenbürener Volkszeitung, 19.1.2023
Die Aufführung von Arthur Millers „Hexenjagd“ im Neuen Theater rüttelt auf.
Am Beispiel Proctors zeigt Miller, worum es ihm geht: ein System anzuprangern, das gezielt die Angst schürt, um den Einzelnen seines Gewissens zu berauben und zu verhindern, dass Schwindel und Betrug als das entlarvt werden, was sie sind. Darauf richtete auch die aufwühlende Produktion des Euro-Studios Landgraf klar den Fokus und machte mit sorgfältig eingesetzten Details zugleich ganz deutlich: Zeiten und Orte ändern sich. Aber die Hexenjagden gehen weiter. Mit anderen Tätern, anderen Opfern, anderen Mitteln. ESPELKAMP Cornelia Müller, Neue Westfälische, 18.1.2023