Am Morgen des 10. November 1938 dringen in Soltaus Marktstraße 8 SA-Männer und Soltauer Bürger in das Haus der jüdischen Familien Lennhoff und Feilmann ein. Unter „Jude verrecke!“-Rufen werden Fenster eingeschlagen, Rauchbomben geworfen, Geschäft und Wohnung verwüstet und die Bewohner misshandelt. Der Pogrom zerstört die Lebens- und Existenzgrundlagen– Sally und Henny Lennhoff, Paula und Harry Feilmann, Ursula Feilmann, Selma Lennhoff und Emma Rosenbach werden verfolgt und vertrieben.
Gedenkstunde
87 Jahre später erinnern die Stadt Soltau und die Initiative „Soltau zeigt Geschichte“ an dieses dunkle Kapitel:
Am 6. November 2025, 9 Uhr, werden vor dem ehemaligen Textilgeschäft der Familie Lennhoff sieben Stolpersteine verlegt – im Beisein von Angehörigen der Familie aus Kalifornien. Bürgermeister Karsten Brockmann, Steven Sasso (Urenkel von Sally und Henny Lennhoff) und Barbara Meier (Historikerin, „Soltau zeigt Geschichte“) sprechen bei der Gedenkstunde. Die Heidekreis Musikschule sorgt für den musikalischen Rahmen.
Begleitende Ausstellung
Im Anschluss, ab 10.30 Uhr, folgt in der Bibliothek Waldmühle ein Sondertermin der Ausstellung „Ende meiner Kindheit“. Die Ausstellung läuft vom 30. Oktober bis 8. November und zeigt berührende Bilder und Skulpturen von Schülerinnen und Schülern der Oberschule Soltau sowie Arbeiten der Künstler Dietlind Horstmann-Köpper. Die Eröffnung findet am 30. Oktober um 17 Uhr statt.
Die Stadt und „Soltau zeigt Geschichte“ laden herzlich ein, gemeinsam zu erinnern.
Foto: Privatarchiv S. Sasso