Auch in diesem Jahr bietet die Stadt Soltau ein Theaterabonnement in der Aula des Gymnasiums Soltau an, das interessierten Theaterfreundinnen und Theaterfreunden die Möglichkeit gibt, verschiedene Aufführungen zu erleben.
Im Mittelpunkt der aktuellen Spielzeit 2025/2026 stehen vier Komödien, die sich in Stil und Thematik unterscheiden: Von klassischem Theaterhumor bis zu modernen Inszenierungen bietet das Programm abwechslungsreiche Theaterabende für ein breites Publikum. Ziel des Abonnements ist es, ein vielseitiges und unterhaltsames Angebot zu schaffen, das verschiedene Facetten des Komödien-Genres abbildet.
Die Aufführungen finden über das Jahr verteilt statt und richten sich sowohl an langjährige Theaterfreunde als auch an neue Besucherinnen und Besucher, die das Theaterangebot kennenlernen möchten.
Treuer Partner der Soltauer Spielzeit ist die Konzertdirektion Landgraf GmbH & Co. KG. Das deutsches Tourneetheater mit Sitz in Titisee-Neustadt präsentiert sowohl Schauspiel- als auch Musicalproduktionen im deutschsprachigen Raum.
Das Theaterabonnement erhalten Sie in der Soltau-Touristik.
Nein zum Geld! | Rabenschwarze Komödie von Flavia Coste
Sonntag, 5. Oktober 2025, 19:30 Uhr
Flavia Coste scheint einen sechsten Sinn für Theater-Eskalationen zu besitzen, denn das Stück dauert noch keine zehn Minuten, da zappelt man als Zuschauer schon in dem Netz, das sie bei ihrem bestechenden Debüt als Theaterautorin ausgelegt hat, und hat keine Chance, sich daraus zu befreien.
WANN WÄREN SIE BEREIT ZUM MORD? Sofort, wenn Ihr Ehemann, Ihr Sohn oder Ihr bester Freund vor Ihren Augen einen Lottogewinnschein mit einer dreistelligen Millionensumme schreddern, verbrennen oder verschlucken will? Oder hören Sie sich seine Argumente an, in denen es vor allem darum geht, dass – wie Ihr Leben bisher bewiesen hat – Geld allein nicht glücklich macht und zu viel davon oft den Charakter verdirbt, versuchen aber ihn mit Ihren Gegenargumenten zu überzeugen, dass Geld doch auch sehr schön sein könnte, dass man dadurch z. B. wohltätige Einrichtungen großzügig unterstützen könnte, dass man keine Sorgen und keine offenen Rechnungen mehr haben würde oder ein größeres Haus, schöne Reisen machen könnte, und, und, und …? Und wenn er bei seinem Vorhaben bleibt???
„Nein zum Geld!“ erzählt die Geschichte von Richard, der eine demonstrative Heldentat begehen will und nach einem Lottogewinn von 162 Millionen Euro „nein zum Geld“ sagt. Seine Frau Claire, seine Mutter Rose und Etienne, sein bester Freund und Geschäftspartner, finden das überhaupt nicht witzig. WIE WEIT WERDEN DIE DREI GEHEN?
»Nach 90 Minuten endet ein kurzweiliges Theaterstück, bei dem es viele Lacher und Szenenapplaus gab. Gespickt mit pointierten Dialogen und getragen von großartigen Schauspielern in teils grotesken Situationen wurde die Botschaft Flavia Costes überbracht.« ST. WENDEL Jennifer Fell, Saarbrücker Zeitung, 17. Mai 2024
Kardinalfehler | Kirchenkomödie von Alistair Beaton und Dietmar Jacobs
Sonntag, 7. Dezember 2025, 19:30 Uhr
Wenn sich zwei ausgebuffte Spezialisten wie der auch im deutschsprachigen Raum vielgespielte Alistair Beaton, einer der führenden, vielfach ausgezeichnete und für seine scharfzüngigen hinreißend komisch und zynisch hinterhältigen Wortgefechte ebenso berüchtigte wie beliebte britische Polit-Satiriker für Theater, TV, Radio und Printmedien, und Dietmar Jacobs, der preisgekrönte deutsche Comedy-Kultautor, für ein Auftragswerk zusammentun, kann das Ergebnis nur ein durch geschliffene Pointen bestechender, humorvolle Unterhaltung mit ausgeklügelter Gesellschaftskritik kombinierender Theaterknüller werden.
„Kardinalfehler“ ist der Titel dieser raffiniert-provokanten Kirchenkomödie, die durch ihren witzigen und zugleich nachdenklichen Umgang mit einem hochaktuellen Thema wie maßgeschneidert ist für die Gegenwart. Im Kern behandelt das Stück ernste gesellschaftliche Sachverhalte wie die Vertuschung von Geheimnissen, Bestechung, ineinander verflochtene Machtstrukturen und Bedrohungen. Unter dem Titel „Cardinal Error“ wird das Stück in England aufgeführt werden.
»Dass diese satirische Breitseite leichtfüßig und ohne moralisierende Anklage daherkommt, liegt am Komödientalent des Autors Dietmar Jacobs, der bereits in seinem Erfolgsstück ›Extrawurst‹ bewiesen hat, wie gesellschaftliche Probleme wie Rassismus, Antiislamismus und übertriebene politische Korrektheit in einen Bühnenspaß verwandelt werden können.« MAINZ Matthias Bischoff , Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. April 2024
Achtsam morden | Krimikomödie nach dem Roman von Karsten Dusse
Samstag, 7. Februar 2026, 19:30 Uhr
In der mordsvergnüglichen Krimikomödie nach dem die Spitze der Belletristik-SPIEGEL-Bestseller stürmenden, inzwischen schon circa 1,2 Mio. Malverkauften Romandebüt des – wie seine Hauptfigur Björn Diemel – Rechtsanwalts und versierten, mehrfach preisgekrönten TV-Comedyautors Karsten Dusse begleiten eine Schauspielerin und ein Schauspieler in achtzehn verschiedenen Rollen, den erstaunlichen, sein Leben komplett verändernden Entwicklungsprozess des Strafverteidigers Björn Diemel bei seinem Versuch, die in einem Seminar erlernten Regeln der Achtsamkeit zu beherzigen und akribisch zu befolgen.
Damit seine Work-Life-Balance ausgewogener ausfällt, muss der gestresste Erfolgsanwalt Björn Diemel auf Wunsch seiner Frau ein Achtsamkeitsseminar bei dem Therapeuten Joschka Breitner besuchen. Die praktische Anwendung der erlernten Lektionen, durch die Björn Diemel zum vorbildlichen Musterschüler seines Achtsamkeitstrainers wird, nimmt ihren (alle Publikumserwartungen überrumpelnden) Lauf, als er begreift, dass er nicht nur eine maßgeschneiderte Lösung für seine privaten, sondern unerwarteter Weise auch für seine beruflichen Probleme erhalten hat. Wie souverän und vergnüglich Autor Dusse mit dem Krimi-Genre spielt und die Klaviatur des schwarzen Humors beherrscht, zeigt sich in der leider fatalen Konsequenz für Diemels Mandanten. Auch Mafiaboss Dragan soll seinen bisherigen unachtsamen Lebensweg für immer verlassen. Um endlich mehr Zeit für seine Familie zu haben, wird Björn Diemel ihn – wie der Titel verspricht – nach den neu erlernten Prinzipien mit höchster Achtsamkeit ermorden. Das gelingt ihm grandios.
»Bühnenfassung von Bestseller ›Achtsam Morden‹ kam gut an. Der minutenlange Applaus im Stehen sprach Bände: Frenetisch klatschend feierte das Publikum die drei Schauspieler (...) Was das Trio zwei Stunden auf die Bühne zauberte, war fulminante, brüllend komische Unterhaltung vom Feinsten.« SOLINGEN Jutta Schreiber-Lenz, Rheinische Post, 13. Januar 2025
Kalter weißer Mann | Komödie von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob
Sonntag, 26. April 2026, 19:30 Uhr
Ein Todesfall, eine Trauerfeier, ein Pfarrer, eine trauernde Gesellschaft. Soweit könnte die Trauerfeier für den mit 94 Jahren friedlich verstorbenen Gernot Steinfels, Patriarch einer mittelständischen deutschen Firma, geordnet verlaufen. Könnte… Der neue Geschäftsführer in spe, Horst Bohne, richtet für das Unternehmen die Trauerfeier aus und bestellt unter anderem einen Trauerkranz samt Trauerschleife im Namen aller Angestellten. Horst Bohne weiß nicht, in welche Bredouille ihn diese Schleife bringt, denn der Text darauf lautet: „In tiefer Trauer. Deine Mitarbeiter“.
Als alle Angestellten kurz vor Beginn der Zeremonie die Schleife sehen, sind seine weiblichen Mitarbeiter ausgesprochen irritiert. Wieso nicht „… und Mitarbeiterinnen.“? Oder Mitarbeiter_Innen bzw. Mitarbeiter*innen? Die trauernde Gemeinde – allen voran der künftige Chef in – stürzt schnell von einem sprachlichen Fehltritt in den nächsten und führt damit eine mikro-aggressive Kulturdebatte über Genderthematik, Sexismus und politisch korrektes Verhalten. Die Schlichtungsversuche des Pfarrers laufen ins Leere, während sich die Führungsetage der Firma in einem hochaktuellen und pointierten Kampf der Gegensätze befindet.
Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob (Autoren-Duo des Erfolgsstückes „Extrawurst“) legen erneut eine schnelle, unterhaltsame und hochaktuelle Komödie vor: In „Kalter weißer Mann“ nehmen sie mit makro- und mikrokomödiantischer Akkuratesse sämtliche Diskussionen aufs Korn, die unsere Zeit bestimmen.
»Großartig, wie das ruhmreiche Autoren-Duo all die Aufreger im Diskurs-Topf hochkocht: LGBTQIA, Rassismus, kulturelle Aneignung, Sexismus, Body-Shaming, Me-Too, Machtmissbrauch… Das berühmt-berüchtigte Sternchen als Anstoß für jeden und jede, sich kritisch zu befragen. – Jubel!« BERLIN Reinhard Wengierek, Berliner Morgenpost, 27. April 2024