Wer in Soltau wohnt oder arbeitet, möchte sich auch mit den entsprechenden Gütern des täglichen oder unregelmäßigen Bedarfs decken. Einzelhändler sind dabei über das gesamte Stadtgebiet verteilt, die meisten finden sich jedoch in der historischen Marktstraße von Soltau – der einzigen Fußgängerzone im Umkreis von 50 Kilometern – wieder.
Damit dies aber auch so bleibt und um mögliche Neuansiedlungen von Einzelhändlern zu steuern, hat die Stadtverwaltung zusammen mit dem Büro Dr. Lademann und Partner aus Hamburg zwischen 2021 und 2023 das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Soltau aufgestellt.
In diesem werden erneut die drei großen Soltauer Einzelhandelsstandorte definiert. Dazu zählen das DOS, welches derzeit erweitert werden soll, die Almhöhe, die sich in der Revitalisierung befindet und die Innenstadt als wichtigster Standort. Letztgenannte ist Bestandteil einiger Förderprogramme, um attraktiver, nachhaltiger und resilienter gestaltet zu werden.
Methodisch wurde durch das Büro zunächst eine Bestandsanalyse durchgeführt, also alle Einzelhandelsgeschäfte in Soltau erfasst. Daraus wurde der Besatz, der Umsatz und die sog. Einzelhandelszentralität abgeleitet. Bei der Einzelhandelszentralität ist eingeflossen, dass Soltau Mittelzentrum und damit auch für die Versorgung im aperiodischen Bereich für die umliegenden Grundzentren zuständig ist. Schließlich wurde Bedarfe abgeleitet wie bspw. im Sortiment Möbel, da in Soltau Möbelgeschäfte unterrepräsentiert sind.
Zuletzt wurde das Zentrenmodell für die Stadt Soltau entwickelt. Dieses beinhaltet erneut die drei großen Einzelhandelsstandorte, definiert diese aber näher. Die Innenstadt wird dabei als Zentraler Versorgungsbereich definiert. Die ergänzenden Standorte wie der Rewe-Markt und das Edeka-Center wurden als Nahversorgungszentren ausgewiesen. Das soll möglich machen, dass in diesen Zentren ergänzende Dienstleistungen oder auch Fachmärkte mit nahversorgungsrelevantem Sortiment (Getränkemarkt etc.) angesiedelt werden können.
Außerdem wurden in Soltau zwei (potenzielle) Versorgungslücken erkannt. Dies sind zum einen das kürzlich neu besiedelte Quartier an der Winsener Straße, von dem aus fußläufig derzeit kein Nahversorger erreichbar ist. Im Bereich der südlichen Kernstadt, zwischen Tetendorfer Straße und Celler Straße, könnte sich ebenfalls eine Versorgungslücke entwickeln, sobald in dem Bereich eine Wohnbauentwicklung innerhalb der nächsten Jahre stattgefunden hat.