Ida, genannt „Henny“, Lennhoff wurde am 28.3.1875 in Langwedel/Verden geboren. Sie heiratete am 6.3.1900 den Soltauer Kaufmann Simon „Sally“ Lennhoff. Im September 1900 kam ihre Tochter Paula zu Welt, ein Jahr später, am 12.9.1901, ihre Tochter, Selma. 1929 wurde Ida Lennhoff Großmutter: Ursula blieb das einzige Kind von Paula und Harry Feilmann.
An welchem Ort Ida Lennhoff, ihre Töchter und Enkelin Ursula nach der Verwüstung und Plünderung der Geschäfts- und Wohnräume in der Marktstraße 8 im Zuge des Pogroms vom 10. November 1938 Unterschlupf fanden, konnte bisher nicht ermittelt werden.
Das Ehepaar Lennhoff wurde im Juli 1942 von Bremen in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Mai 1943 musste Ida Lennhoff dort der untere rechte Arm amputiert werden. Das führte zu einer Zurückstellung von einem der Todestransporte nach Auschwitz. Im Gegensatz zu ihrem Mann überlebte sie die Haft, was angesichts der Transporte, der mangelhaften Versorgungslage und der Epidemien einem Wunder gleicht. Mittellos, zunächst ohne Kontakt zu Kindern oder Verwandten kehrte sie nach der Befreiung im Alter von 70 Jahren nach Soltau zurück. Sie wohnte in ihrem ehemaligen Haus, Marktstraße 8. Dort ließ die Stadt eine Unterkunft für sie herrichten.
Ida Lennhoff verließ Europa am 11. September 1947 – im Alter von 72 Jahren mit dem Ziel Milwaukee/Wisconsin, dem Wohnsitz ihrer Tochter Paula Feilmann. Erst ab Juli 1953 erfolgten äußerst geringe Entschädigungszahlungen. Im Alter von 80 Jahren verstarb Ida Lennhoff 1955.
Foto: Privatarchiv S. Sasso
⇒ Biografie Ida `Henny´ Lennhoff